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Liebe Leserinnen und liebe Leser
In unsern Partnerlandern sind es fast ausschliesslich die Frauen, die in muhsamer manueller Arbeit im informellen Sektor und in der Landwirtschaft die Familie am Leben erhalten. Frauen aber, die mit Landwirtschaft zu tun haben, leben in einer mehrfach prekaren Situation. Dennoch leisten sie mit grossem Einsatz, mit Innovationen und Fantasie Unglaubliches, weil sie gegenwartsorientiert sind. Immer geht es um Lebensbewaltigung, egal ob wir sie als Ernahrerinnen oder als Dazuverdienende bezeichnen.
Genugt es, dass wir sagen, Frauen spielten eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft? Stellt sich da nicht die Frage, wie die Arbeits- und Lastenzuteilung in diesem Umfeld aussieht? Fur mich bedeutet namlich Geschlechtergerechtigkeit nicht nur eine Reduktion der Aufgabenzuteilung im Haushalt. Wo alle harte Feldarbeit, dazu die Aufbereitung und Vermarktung der Erzeugnisse und schliesslich alle Pflichten im Haushalt, die Betreuung und Erziehung der Kinder, einschliesslich Krankenpflege als Frauenarbeit gelten, da durfen wir nicht mude werden, uns um bessere Arbeits- und Lastenverteilung zu bemuhen.
Daran arbeitet mission 21 gezielt mit Lanwirtschaftsprojekten, z.B. zur Verbesserung der Anbaumethoden, zur Diversifizierung der Ernahrung und mit Aufklarung in Fragen der Gesundheit. Fruher reichte es, wenn die Familie durch einfache landwirtschaftliche Tatigkeiten ernahrt werden konnte. Aber heutzutage geht es zusatzlich um Vermarktung und um ein monetares Einkommen, damit die Familie nicht nur uberleben, sondern leben kann, dass sie durch ein Zusatzeinkommen fur die nachste und alle zukunftigen Generationen Ausbildungsmoglichkeiten schaffen kann. Um die Geschlechtergerechtigkeit zu fordern, beachten wir bei unserer Projektarbeit u.a. den Zugang zu Ressourcen, die Entscheidungsbefugnis, die Partizipation, den Gebrauch der Zeit (Freizeit/Arbeitszeit) und die Uberforderung durch Arbeit usw.
In unserer globalisierten Welt, wo grosse okonomische Macht die Spielregeln nach Kriterien der Schnelligkeit und Quantitat definiert, sind diese Bauerinnen uberhaupt nicht mehr wettbewerbsfahig. Damit die jungen Leute nicht in die Stadte abwandern, wo sie dann als „urban poor¡° vegetieren, damit Monokulturen die Natur nicht dauerhaft schadigen, damit alte Weisheiten, die durch Frauen mundlich und praktisch uberliefert werden, nicht verloren gehen, damit kleine Bauernfamilien, die anders leben und arbeiten, konkurrenzfahig bleiben konnen, damit die Gemeinnutzigkeit solcher landlicher Kulturen nicht verloren geht usw., muss immer wieder angemessener Gegenwind entfacht werden, sei es gegenuber dem Monopol der Monokulturen in der Landwirtschaft, gegenuber patriarchaler Dominanz oder okonomischer, herrenloser Herrschaft.
In dieser Ausgabe wurden vier Beitrage aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa vorgestellt: Mieke Waloni aus Indonesien, Esther Manzhaga aus Nigeria, Elizabeth Gareca aus Bolivien und Edith Peter aus der Schweiz haben je einen Beitrag aus ihrem Kontext geschrieben. Ihre Lebensumstande sind sehr unterschiedlich. Eines aber ist bei allen Schwierigkeiten und Herausforderungen gemeinsam: dass sie die positive Kreativitat und die Weisheit der Frauen in ihrer Lebensorientiertheit beschreiben.
Ich wunsche Ihnen beim Lesen viel gute Inspiration und erweckendes Mitgefuhl.
15. Januar 2013
Pfrn. Dr. Meehyun Chung
Leiterin
Stabsstelle Frauen und Gender
mission 21
evangelisches missionswerk basel
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